Die Aufgabe, zu einer vorgegebenen Problembeschreibung geeignete
Suchbegriffe zu finden, wird als äquivalent angesehen zu dem in
Kapitel behandelten
freien Assoziieren auf mehrere Stimuluswörter. Dementsprechend
ist die Vorgehensweise in vielen Punkten ähnlich. Bestehende
Unterschiede resultieren weniger aus inhaltlicher Notwendigkeit als
viel mehr daraus, daß ein Großteil der Simulationen zur Suchwortgenerierung
in einer früheren Phase des Projektes mit noch einfacherer Geräteausstattung
durchgeführt wurde.
Ausgehend von dem 872 Begriffe umfassenden Vokabular wurde zunächst
das gemeinsame Auftreten aller möglichen Paare innerhalb der Abstracts
der psychologischen Datenbank ausgezählt. Dazu wurden zunächst
alle im Korpus vorkommenden Wortformen soweit möglich auf einen der
Begriffe zurückgeführt. Die
ermittelten Kookkurrenzhäufigkeiten wurden in eine 872 mal 872 Einträge
umfassende Matrix eingetragen. Die so erhaltene symmetrische
Häufigkeitsmatrix wurde in eine Assoziationsmatrix umgewandelt, indem
auf jeden einzelnen Matrixeintrag die Assoziationsformel
(vergl. Kapitel
)
angewandt wurde. Um Selbstassoziation zu vermeiden, wurden alle Werte in
der Diagonalen auf Null gesetzt.
Zur Generierung von Assoziationen zu einer gegebenen Problembeschreibung wurden nun der Matrix die zu den in der Problembeschreibung enthaltenen Wörtern gehörenden Assoziationsvektoren entnommen und positionsweise addiert (Vektoraddition). Die Einträge des resultierenden Summenvektors wurden als ein Maß für die assoziative Verbundenheit des jeweiligen Begriffes mit der Problembeschreibung betrachtet. Eine anschließende Sortierung der Einträge bewirkt, daß der Begriff mit der stärksten assoziativen Verbindung zur Problembeschreibung den ersten Rangplatz erhält und auf den vorderen Rangplätzen weitere Begriffe mit hohen Verbindungsstärken folgen.